Tage des offenen Weinkellers im Weinbaugebiet Saale - Unstrut 2011
Die Tage der offenen Weinkeller haben sich seit einigen Jahren als einer von vielen Höhepunkten
im Weinbaugebiet Saale - Unstrut etabliert.
Viele Weinfreunde und solche die es werden wollen, haben an diesen Tagen die Möglichkeit, die einzelnen Winzer
persönlich kennen zu lernen.
Sie können den heimischen Wein direkt beim Winzer probieren, also da wo er auch wächst und erzeugt wird.
Heuer war es wieder mal so weit, am 6. und 7.8.11 gingen die Tore wieder auf.
Ich bin dieses Jahr gleich in Freyburg geblieben.
Da ich das Glück habe nur 2 Minuten entfernt vom Weingut Deckert zu wohnen, quasi in Sichtweite.
Somit konnte ich natürlich auch reichlich kosten.
Das Weingut Deckert ist das erste private im Haupterwerb arbeitende Weingut der neuen Bundesländer.
Gründung war am 1.Juli 1990.
Das Weingut hat sich in den Jahren zu einem der größten Anbieter der Region entwickelt.
Der Firmenhauptsitz ist in der Schützenstraße.
Die Weinberge dazu befinden sich in den Ehraubergen (Lage Herrenberg), in den Schweigenbergen
(Lage Freyburger Schweigenberg) und im Großjenaer Blütengrund.
Die Gesamtfläche umfaßt ca. 16 ha, auf der zur Zeit 11 Rebsorten stehen.
In der Reihenfolge ihres prozentualen Anteiles an der Fläche sind das:
Spätburgunder, Müller - Thurgau, Weißburgunder, Kerner, Portugieser, Bacchus, Riesling, Morio - Muskat,
Scheurebe, Silvaner und Dornfelder.
Soviel kurz zur Vorstellung, wer mehr wissen will sollte das Weingut selber besuchen,
einen Link auf die Webseite des Weingutes am Schluß.
Die Winzer haben sich für die Tage der offenen Weinkeller teilweise ein Thema gegeben.
Im Weingut Deckert war das "Käse & Wein der Saale - Unstrut - Region.
Direkt einen Vortrag dazu gab es zwar nicht, aber es gab Käse in allen Variationen als Platte oder Spieß oder als Frischkäse mit unterschiedlichen Kräutern.
Zum Thema Käse und Wein hört man oft, dass Rotwein dazu am Besten paßt, was so nicht unbedingt mehr stimmt.
Man kann es machen, aber oft werden die Aromen feiner Rotweine von den intensiven Käsesorten regelrecht "erschlagen".
Ein Rotwein kräftig und alkoholreich kann sehr intensivschmeckende Käsesorten durchaus verkraften.
Weichere Käsesorten genießt man mit lieber mit halbtrockenen oder lieblichen Weißweinen.
Wer es speziell mag kann auch mal einen salzigen Blauschimmelkäse mit einem lieblichen Weißen probieren.
Ich hab mal recherchiert und so ein paar "Grundregeln" gefunden.
- je cremiger der Käse, umso mehr Säure sollte der Wein haben
- säuerliche Käse eher zu halbtrockenen oder edelsüßen Wein reichen
- sehr salzige Käse harmonieren mit sehr trockenen säurebetonten Weinen aber auch zu lieblich oder edelsüß
- bei Platten mit mehreren Sorten Käse sollte sich der Wein nach der intensivsten Sorte richten
- und falsch machen kann man nicht viel, wenn der Käse und der Wein aus der gleichen Region kommt
Ich will aber das Thema nicht überstrapazieren, im Internet gibt es, wer das vertiefen will, mehr Informationen.
Teilweise sogar aufgelistet nach Käsesorte und genauerer Weinsorte.
Das Weingut stellt für die Jahre 2010 - 2012 auch die Freyburger Weinprinzessin, Lisa I..
Ich hab sie getroffen mich mit ihr gut unterhalten, über alles was sie da so als Weinprinzessin machen muß
und auch über ihre Zukunft.
Sie lernt ja richtig Winzerin und das nicht nur im elterlichen Weingut sondern auch in anderen Regionen.
Denn nur so, wenn man über den"Tellerrand" schaut bekommt man mit wie sich Trends setzen, wie anderswo
die Dinge gehandhabt werden und auch dadurch neue Arbeits- und Sichtweisen für die eigene Entwicklung entstehen und genutzt werden können.
Aber nun wieder zum Weingut.
Der Weingutschef hat Führungen gemacht, einer hab ich mich mal angeschlossen.
Das wahr sehr Aufschlußreich, und hat den Vorteil, es gibt Bereiche zu sehen die nicht jedem zugänglich sind.
So wurden die einzelnen Arbeitgänge sichtbar beim Befüllen und Etikettieren der Flaschen mit Hilfe
des Abfüllers (welcher 1400 Flaschen pro Stunde schafft, wohlgemerkt per Hand bestückt) und des Etikettierers
bis die fertige Flasche hinten wieder rauskommt.
Danach ging es in den Weinkeller hinab, welcher etwa 40 Meter weit in den Felsen gebaut wurde.
Hier war es angenehm frisch im Gegensatz zu den sehr sommerlichen Temperaturen im Hof.
Hier unten stehen sie nun die Edelstahltanks mit Fassungsvermögen von 500 bis mehreren 1000 Litern.
Die Temperatur ist unabhängig von der Außentemperatur fast immer gleich im unteren zweistelligen Bereich.
Auch ein paar Holzfässer hab ich entdeckt, aber die sind nicht für Wein sondern für "Hochprozentigen", den
Tresterbrand gedacht.
Hier bekommt der "Tresterschnaps" sein Aroma.
Wieder draußen in der Sonne gab es auch noch einen Traubenvollernter zu bestaunen, welcher dem Weingut
gehört. Aber damit der sich auch lohnt wird der auch bei anderen Winzern in der Region genutzt.
Die Vorführung gabs vom Chef persönlich dazu, und auch die Funktionsweise wurde anschaulich dargestellt.
Ein paar Bilder hab ich im Anschluß hier beigefügt.
Ich will nicht allzuviel schreiben bzw. ausführen.
Selbst ist der Mann oder die Frau sich vor Ort ein Bild zu machen.
Man bekommt es aus den Gesprächen mit das viele von den weiter gereisten Gästen gar nicht wußten was sich in
unserer Region alles an Sehenswerten und Geschichtlichen versteckt.
Ein Besuch unserer Saale - Unstrut Region ist also immer zu empfehlen unabhängig der Jahreszeit.
Weitere Infos zum Weingut Deckert gibt es unter der Webseite:
www.weingut-deckert.de
Ein paar Eindrücke und Bilder vom Weingut sollen natürlich nicht fehlen
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