Ausstellungseröffnung in der Weingalerie der Freyburger Winzervereinigung - Hermann Krüger.
Freyburg 21.03.2024 J.L.
Winzervereinigung
Am Donnerstag hatte die Freyburger Winzervereinigung zu einer neuen Ausstellung in ihre Weingalerie eingeladen, der ersten im neuen Jahr 2024.
In der Einladung hieß es: "Der Frühling hält Einzug in unsere Weingalerie und startet mit Bildern voller Farbigkeit und
Leichtigkeit in die neue Ausstellungssaison. Diese stammen von Hermann Krüger(1904-1990) - Lehrer, Kantor und Kunstmaler
aus Naumburg. Sein künstlerisches Werk wurde nach seinem Tod wiederentdeckt und nun für die Ausstellung aufbereitet.
Zu sehen sein werden Bilder mit besonderem Farbenreichtum, die in ihrem Ausdruck romantisch anmuten und stilistisch
sowohl vom Impressionismus als auch vom Expressionismus geprägt sind.
Man kann sie als Traumlandschaften bezeichnen, mit zarten Mädchengestalten und Liebespaaren."
So erhielt die Ausstellung auch ihren Titel: 'Insel der Träume'.
Kurze Vita:
Die Bilder von Hermann Krüger:
Zeit seines Lebens hat sich Hermann Krüger der Malerei gewidmet. Darin fand der gebürtige Hunsrücker Trost und Entspannung, wie auch in der Musik und dem Theater.
Der 1904 in Simmern (Rheinland-Pfalz) geborene Krüger verbrachte seine Schulzeit schon in Mitteldeutschland und schloss 1925 sein Studium am evangelischen Lehrerseminar
in Erfurt erfolgreich ab. Die Zeiten waren damals hart, nach Krieg, Revolution und Inflation steuerte Deutschland auf die Weltwirtschaftskrise zu.
Ohne Anstellung schlug sich der talentierte Hermann Krüger als Musiker durch, spielte er doch Geige und Klavier, Begabungen, die in den Stummfilm-Theatern willkommen waren.
Seine erste Anstellung als Lehrer brachte ihn 1927 nach Birnbaum, dem heutigen Miedzychód in Polen.
Nach dem 2.Weltkrieg ging er dann wieder zurück nach Mitteldeutschland.
In Schellsitz wurde er 1951 als Schulleiter eingesetzt und blieb es auch bis zu seiner Pensionierung 1968. Den dortigen Männerchor leitete Krüger noch bis 1980.
Wie er auch die Orgel in der Schellsitzer Kirche und gelegentlich im Naumburger Dom zu Klingen brachte und zudem
mit Laienspiel das kulturelle Leben seiner Region am Pulsieren hielt. Dann aber widmete er sich mehr und mehr der Malerei.
Mit seinen Bildern schaut er mit sensiblem Blick auf eine Welt, die er in Farben tauchte und in der sich Wirklichkeit mit Phantasie mischt.
Sie wirken aus der Zeit gefallen und haben so gar nichts mit dem sozialistischen Realismus am Hut,
der auf Kunstausstellungen jener Jahre immer wieder zelebriert wurde.
Oftmals saß er dafür auf seiner Terrasse im Blütengrund, wo Motive geradezu Schlange stehen, um gemalt zu werden.
Nach seinem Tod 1990 gerieten seine stillen, in sich gekehrten Bilder in Vergessenheit, entzogen sich auf dem Dachboden der Wahrnehmung.
Bis sie von der Schwiegertochter wiederentdeckt und dem Vergessen entrissen wurden.
Textquellen: Winzervereinigung Freyburg e.G., sowie Pressebüro Lies Halle/Saale.
Die Ausstellung kann man während der Öffnungszeiten der Weingalerie vom 22.März bis voraussichtlich 31.Mai 2024 besichtigen.
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